Aufgabe:
Das »Infra-Gewöhnliche« (Perec 2015) – meint etwas, das uns ganz nah und vertraut ist und so nahezu unsichtbar wird. Doch wie untersucht man etwas, das auf den ersten Blick so verborgen erscheint, uns jedoch alle schon an den Rand der Verzweiflung gebracht hat? Etwas, für das wir ganze Hallen bauen, es aber eigentlich vermeiden wollen? Etwas, das so wenig greifbar wirkt, aber doch mit einem Wort zu beschreiben ist? Das Warten.
Idee:
Mein Ansatz war es, das Warten interdisziplinär zu erfassen. Durch einen Mix aus ethnografischen und gestalterischen Methoden, philosophischen Überlegungen, hermeneutischen Ansätzen ... entstand eine Sammlung von gestalterischen Formulierungen des Wartens. Als Objekte erschließen diese Werke neue Zusammenhänge. Sie dienen als Anhaltspunkte in meinem Forschungsprozess und zeigen die Parameter Aktivität und Passivität auf, die uns helfen können, eine Gesellschaft besser zu verstehen.
Lösung:
Zugänglich gemacht werden die Objekte und Forschungsergebnisse durch die Ausstellung Warten als Seismograf der Gesellschaft. Deren Exponaten fokussieren, wie eine Lupe, verschiedene Teilaspekte des Wartens. Mal starrend. Mal als flüchtiger Blick. Jedoch immer mit dem Anspruch, den Betrachter*innen individuelle Verknüpfungen und Zugänge zum Thema zu ermöglichen. Durch die Sitzmöglichkeiten und den Medieneinsatz entsteht ein aktiver Einbezug der Betrachter*innen. Sie werden so zu einem eigens inszenierten Teil der Ausstellung.
Alle Exponate im speziellen findest Du unter den Rubriken ART und DESIGN RESEARCH.
Creativ Concept