DIN A2 Acrylplatte mit Telefonkabel
Die Grafische Notation der Callcenter Warteschleife eines großen Telekommunikationsanbieters fragt nach den Machtverhältnissen durch die Beziehung von Passivität und Aktivität.
Der absurd wirkende Prozess, bevor der*die Anrufende in die eigentliche Warteschleife gelangt gleicht einer Komposition, in der immer wieder gleiche Rhythmen durch Abfragemechanismen erkennbar sind. Rhythmen, die den Menschen am anderen Ende der Leitung beschäftigt halten, ihn immer wieder zu Handlungen, Entscheidungen oder Antworten zwingen. Die Anrufer*innen erleben so eine ständige Aktivierung im passiven Wartezustand, den es zu ertragen gilt, um an den eigentlichen Warteort zu gelangen. Wie in einem Vorspiel, bei dem es darum geht, jeden richtigen Ton der Abfrage genau zu treffen, um sich als würdige Wartenden zu beweisen. Und dies vor einer Maschine, deren Bandansagen unermüdlich wirken. Eine paradox anmutende Praktik an einem digitalen Ort.
Diese Arbeit ist Teil der Ausstellung Warten als Seismograf der Gesellschaft.
Design Ethnography