Textil im Camouflagemuster aufgehängt an einem Kleiderbügel
400 × 1.750 × 400 mm Textil und Metall
„Es dient zu unsrer Flucht nichts / als ein fremdes Kleid / den Anfang mach’ ich selbst. Hier ist nicht Wartens-Zeit.“ 【ZIEGLER UND KLIPHAUSEN 1689: 830】 Dieses Zitat aus der Asiatische Banise bildet die Inspiration für das Werk. Ist der Mensch dem Menschen ein Wolf im Zustand des Wartens? Welche Rolle spielt dabei unser kapitalistisches System und wie sehr bedrohen die jagenden Blicke unserer Mitwartenden unseren Status?
Das Werk Fremdes Kleid thematisiert das beschäftigt wirkende Warten und fragt nach dem Grund dieser Verhaltensweise. Durch das Textil, aufgehängt an einem Kleiderbügel aus Draht, wird der Bezug zur Körperhülle hergestellt. Der Textilaufdruck eines Carmouflagemusters, das speziell für den Wartezustand entwickelt wurde, hüllt den*die Tragende*n in Beschäftigungsfetzen, die den Betrachtenden Aktivität versichern. Eine aktive Wartehaltung scheint in einem kapitalistischen System alltäglich zu sein – die Körperhülle verspricht einen Safespace in Form eines Körperumhangs beim Gang in die typischen Wartebereiche.
Diese Arbeit ist Teil der Ausstellung Warten als Seismograf der Gesellschaft.
Object Art
Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise oder Das blutig- doch mutige Pegu, Leipzig 1689.