Mona Bianca Dürer (M.A.) 2024 Fulda

Schwarzes Metronom mit schwingendem Pendel, an dem ein Ausdruck eines Auges befestigt ist
110 × 220 × 115 mm Kunststoff, Metall und Papier

    „Gehen Sie bis an die Grenze der Ausdauer. Versuchen Sie, das Ganze mit einem gezielten Hammerschlag zu zerstören.“ 【RAY 1932: 55】 An diesem letzten Teil der Beschreibung von Man Rays Werk Object to be Destroyed (Objet à détruire) von 1933 knüpft das Werk Time to be destroyed an mit einer zentralen Frage: Wer schlägt wen als Erstes tot in der toxischen Liebe zwischen Körper und Zeit? 

    Das schwarze Metronom als taktgebendes Instrument steht sinnbildlich für die Rationalisierung der Zeit. Es synchronisiert seine Bewegung mit der vorgegebenen Angabe von 110 BPM. Eine Frequenz, die beim menschlichen Herzschlag auf eine erhöhte körperliche oder psychische Belastung hinweist und damit die Brücke von der Beschleunigungsgesellschaft zur individuellen Belastungsgrenze schlägt. Verstärkt wird dies durch den gleichförmigen Ton des Pendels, welches mit jedem Schlag Aktivität fordert. Daran mit einer Büroklammer befestigt ist ein Zettel mit dem Aufdruck eines erregten Auges, in dessen Mitte sich die drei zu schließenden Bewegungsringe des bekannten Trackingtools der Apple Watch befinden. Rechts daneben befindet sich die schwarze Abdeckung des Metronoms mit der Aufschrift Zeit & Totschlag, gedruckt auf ein weißes eingelassenes Papier in Rautenform. Time to be destroyed stellt Bezüge zur Industrialisierung der Zeit sowie zum Menschen als zu optimierendes System her und fragt mit jedem Schlag nach dem Taktgeber unseres Alltags.